Bremer Kinder wachsen unter verschiedensten Voraussetzungen und oft unter zahlreichen sozialen Problemlagen auf. Ob Kinderarmut, Sprachförderbedarf oder eine mangelnde Zahngesundheit – die Auswirkungen auf Entwicklungs- und Teilhabe-Chancen sind vielfältig.
Das Land Bremen hat erkannt wie wichtig Kinderrechte sind und verankert explizit in der eigenen Verfassung, dass neben den Eltern die soziale Gemeinschaft sowie die staatliche Organisation eine besondere Verantwortung hat, gerechte Lebenschancen und Teilhabe von Kindern zu ermöglichen (Artikel 25 (3)).
Mit der Entwicklung einer kommunalen Gesamtstrategie Frühe Kindheit setzen sich die drei Ressorts Soziales, Gesundheit sowie Kinder und Bildung mit der Steuerungsstelle Frühe Kindheit nun dafür ein, den benannten Herausforderungen gemeinsam zu begegnen und Verbesserungen zu schaffen.
Ziel der Gesamtstrategie ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen in Bremen zu fördern. Dafür sollen Bremer Kinder die Unterstützung und Begleitung erhalten, die sie benötigen - unabhängig von ihren Startbedingungen.
Mit dem gemeinsamen Eckpunktepapier haben die drei Senatorinnen Anja Stahmann, Sascha Karolin Aulepp und Claudia Bernhard im Oktober 2022 einen verbindlichen Grundstein gelegt. Dieses umfasst folgende Leitlinien:
1. Die Gesamtstrategie ist kindzentriert ausgerichtet.
2. Die Gesamtstrategie ist an der Lebenswelt der Kinder orientiert.
3. Die Gesamtstrategie ist ein partizipativer Prozess.
4. Die Gesamtstrategie hat eine ressortübergreifende Verbindlichkeit.
Im November 2023 wurde beschlossen, dass die Steuerungsstelle Frühe Kindheit sowie die Entwicklung der Gesamtstrategie Frühe Kindheit als ressortübergreifendes Vorhaben aufgrund der schwierigen Haushaltslage nicht weiter finanziert werden kann. Damit können wir unsere Arbeit in der bisherigen Form leider nicht fortsetzen und mussten unsere Team-Mitglieder bei der Senatorin für Kinder und Bildung und bei der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz zum Ende des Jahres 2023 verabschieden.
Das Team bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration wird noch einige Monate für die Steuerungsstelle Frühe Kindheit arbeiten, um die gewonnen Erkenntnisse so aufzubereiten, dass sie anschließend in den jeweiligen Referaten weiterbearbeitet werden können. Dazu zählt auch ein öffentlicher Abschlussbericht, der die bisherigen Ergebnisse zusammenträgt.
Wir haben in dem vergangenen Jahr mithilfe der gesamten Fachöffentlichkeit viele Erkenntnisse gewonnen und konnten Prozesse anstoßen, die nun in den Verwaltungen weitergeführt werden müssen. Insbesondere die ressortübergreifenden Strukturen und Kooperationsstrukturen zwischen den Behörden und den Sozialräumen sollen unbedingt erhalten bleiben. Die drei Häuser befinden sich hierzu bereits in konkreten Gesprächen, welche ressortübergreifenden Vorhaben aus der Entwicklung der Gesamtstrategie Frühe Kindheit auch weiterhin in gemeinsamer inhaltlicher Ausrichtung bearbeitet werden.
Wir möchten uns für das bisherige Engagement, das Interesse und Vertrauen sowie die Expertise bedanken, die uns bei der Erarbeitung der Gesamtstrategie Frühe Kindheit entgegengebracht wurden. Genau wie Ihnen ist ein gesundes Aufwachsen von Kindern für uns eine Herzensaufgabe, der wir uns auch weiterhin widmen werden – in welcher Form wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
So starten wir das Jahr 2024 mit einem lachenden und einem weinenden Auge – wir sind traurig, dass das Vorhaben der Gesamtstrategie Frühe Kindheit in der Form nicht weitergeführt wird und blicken gespannt auf die neuen Herausforderungen, die uns erwarten.
Kinderrechte-Input in der Verwaltung
Die UN-Kinderrechtskonvention gilt seit 1992 in Deutschland und umfasst 54 Artikel. Auch in der Bremer Landesverfassung (Art. 25) sind die Kinderrechte fest verankert. Was genau verbirgt sich aber dahinter und was bedeutet es für die Arbeit der Verwaltung? Hierzu hat die ressortübergreifende Steuerungsstelle Frühe Kindheit zusammen mit dem Kinder- und Jugendrechtebüro des Kinderschutzbundes Bremen einen Input organisiert.
Wann? 23.05.2023, 9:00-12:30 Uhr
Hier geht es zur Dokumentation mit weiteren Informationen.
Dialogforum "Gemeinsam für Kinder und Familien - Zusammenarbeit im Sozialraum"
Der Sozialraum ist ein wesentlicher Baustein, um Kinder auf ihrer Reise des Aufwachsens zu unterstützen.
Mit vielen sozialräumlich aktiven Akteur:innen der Frühen Kindheit konnte die ressortübergreifende Steuerungsstelle Frühe Kindheit bereits ins Gespräch kommen, Bedarfe und Lösungsmöglichkeiten aufnehmen. Nun konnten wir gemeinsam mit den Fachkräften aus den Sozialräumen und der Verwaltung bisherige Erfahrungen teilen sowie in Workshop-Formaten diskutieren. Die Veranstaltungsergebnisse sind Teil der Entwicklung der Gesamtstrategie Frühe Kindheit. Im weiteren Prozess werden damit strukturelle Schnittstellen in die Verwaltung und der Austausch zwischen Quartieren und Ressorts gestärkt.
Wann? 12.06.2023, 9:00-16:00 Uhr
Hier geht es zur Dokumentation mit weiteren Informationen.
Beteiligungsaktion mit Kindern und Familien
Bremen ist für Kinder da - deshalb wollen wir auch ihre Stimme hören. Zusammen mit Grohner Familien und aktiven Menschen aus der Praxis wollen wir in einer Beteiligungsaktion herausfinden, was Kinder und ihre Familien bewegt. Wie sieht ihr Alltag aus? Woher holen sie sich Informationen? An wen wenden sich Eltern bei Bedarf?
Wann? 18.10.2023, 13:00 - 17:30 Uhr
Fachkräfte-Workshop zum Thema "Digitale Angebotsübersichten"
Welche Art der Unterstützung brauchen Familien? Was ist bei einer digitalen Angebotsübersicht hilfreich? Wie können Fachkräfte digital in ihrer Rolle als Multiplikator:innen gestärkt werden? Um welche Themen geht es im Kontakt mit den Familien häufig?
Diese und weitere Fragen haben wir zum Anlass genommen, um gemeinsam mit Fachkräften aus der Praxis, der ifok GmbH sowie dem familiennetz bremen einen interaktiven Workshop zu veranstalten.
Wann? 28.11.2023, 9:30 - 16:00 Uhr
Unter 6-Jährige
Durchschnittliche Kinderarmut
Anteil Über- oder Untergewicht
Förderbedarfsquote