Die Vertreterinnen und Vertreter von rund 70 Mehrgenerationenhäusern in Niedersachsen und fünf im Land Bremen haben sich am Donnerstag, 24. Mai 2018 zu ihrem Ländertreffen im Haus der Bürgerschaft in Bremen getroffen. Gemeinsam wollen sie ausloten, welchen Beitrag sie zur Stärkung von Demokratie und Toleranz leisten können. Sozialsenatorin [FETTAnja Stahmann] und [FETTHeike Binne], Quartiersmanagerin in Lüssum-Bockhorn, haben zu der Tagung eingeladen. „Demokratie beginnt im Quartier, nicht in den Parlamenten“, betonte Senatorin Stahmann in ihrer Begrüßung.
„Bei tendenziell sinkender Wahlbeteiligung und dem Erstarken demokratiefeindlicher Kräfte in vielen Ländern Europas müssen wir für unsere demokratischen Grundüberzeugungen immer wieder neu werben und Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewinnen“, sagt Senatorin Stahmann. „Dabei müssen wir uns auch selbst hinterfragen und neue Ideen entwickeln, wo und wie wir Meinungsbildung und Beteiligung vor Ort unterstützen.“ Die Senatorin weiter: „Demokratie ist nicht nur wählen gehen. Miteinander reden, den anderen und seine Haltung respektieren, das Gemeinsame suchen statt das Trennende, zuhören und Lösungen suchen – das sind wichtige Erfahrungen als Grundlage für demokratische Grundhaltungen.“
„Das alles hat viel mit unserer Arbeit im Haus der Zukunft zu tun“, sagte Heike Binne. Die Mehrgenerationenhäuser mit ihren breit angelegten Programmen und vielfältigen Zielgruppen seien ein idealer Katalysator für das Erlernen und Einüben demokratischer Haltungen. „Die Menschen erleben hier, dass sie etwas bewegen können. Sie erfahren Selbstwirksamkeit.“ In Zeiten, in denen Menschen zunehmend ihre Zeit mit Unterhaltungsmedien verbrächten, spiele das für ein Gemeinwesen eine ganz bedeutende Rolle.
[FETTBrigitte Hotsch-Schulz] aus dem Referat Mehrgenerationenhäuser im Bundesministerium für Familie, Frauen und Jugend sowie Dr. Hans-Joachim Heuer, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung begrüßten die rund 100 Gäste in der Bürgerschaft und bedankten sich für die Ausrichtung des Treffens.
"Mit dem Bundesprogramm unterstützen wir die Kommunen bei dem demografischen und sozialen Wandel. Der Beitrag der Mehrgenerationenhäuser ist unverzichtbar für die Gemeinschaft zwischen Alt und Jung, einheimischer und zugewanderter Bevölkerung", so Frau Hotsch-Schulz.
Als Hauptreferent trat [FETTJürgen Wiebicke] aus Köln auf, der auf Grundlage seines populären Buches [FETT„Zehn Regeln für Demokratie-Retter“] seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine (Wander-)reise durch die Republik nahm und von spannenden Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen vor Ort berichtete.
Am Nachmittag tauschten sich die Fachkräfte aus den Mehrgenerationenhäuser aus Bremen und Niedersachen über ihre gemeinsame weitere Netzwerkarbeit aus und erhielten aktuelle Informationen vom zuständigen Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAfZA) zum Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser. Auf der Webseite finden Sie eine aktuelle Liste aller MGHs.