Über 42 Prozent aller Bremerinnen und Bremer sind ehrenamtlich aktiv. Diesen Einsatz erkennt der Senat unter anderem dadurch an, dass er zweimal im Jahr die Ehrenamtskarte an besonders Aktive verleiht. Sie berechtigt zu vergünstigtem Eintritt zu vielen Einrichtungen in Bremen und Niedersachsen. Inzwischen ist deren Zahl auf mehr als 1.600 gewachsen. Zur offiziellen Herbst-Übergabe der Ehrenamtskarten hat Sozialsenatorin Anja Stahmann am heutigen Donnerstag, 25. Oktober 2018, in der Glocke an der Domsheide 28 Gäste begrüßt – stellvertretend für 59 Personen, denen die Karte bewilligt wurde. Für 34 von ihnen handelt es sich um eine Verlängerung der Karte, die jeweils für drei Jahre gültig ist.
„Sie gehören zu den 3.000 Inhaberinnen und Inhabern der Ehrenamtskarte in Bremen“, sagte Senatorin Stahmann. Dabei seien nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2014 fast 100 Mal so viele Menschen in Bremen in der einen oder anderen Form ehrenamtlich aktiv, nämlich rund 270.000. „Ich kann nur an alle appellieren, sich die Karte ausstellen zu lassen, sofern Sie die Bedingungen erfüllen.“
„Eines der Hauptmotive für ehrenamtliches Engagement ist, dass die Menschen das soziale Leben in ihrer Stadt mitgestalten wollten“, sagte Senatorin Stahmann. „Das ist ein sehr ermutigender Ausdruck für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt.“ Daneben solle ehrenamtliche Arbeit auch Spaß machen und sinnstiftend sein. „Das ist wichtig, wenn man Ehrenamtliche gewinnen will."
Dies wurde bei der heutigen Verleihung wieder deutlich: für die über 20 freiwillig Engagierten, die von ihrer Arbeit berichteten, war die Entscheidung für "ihr" Ehrenamt "goldrichtig und sei in der Regel eine "große Bereicherung."
Als Fußballtrainer oder Übungsleiter im örtlichen Sportverein, als Begleiterin im Altenheim oder Hospiz, bei der Bahnhofsmission oder engagiert in der Arbeit mit Geflüchteten: im Mittelpunkt steht immer der persönliche Kontakt zu den Menschen. "Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit, man bekommt so viel zurück, es macht einfach Spaß," so der einhellige Tenor. Die Ehrenamtlichen engagierten sich unter anderem in Kirchengemeinden, Schulen und Seniorenheimen, im Umweltbereich, in der Flüchtlingsarbeit, bei den Wohlfahrtsverbänden und auch in vielen Sportvereinen, um nur einige Einsatzfelder zu nennen.
Einen besonderen Dank richtete die Senatorin an die rund 1.600 Einrichtungen, die die Ehrenamtskarte mit ihren Vergünstigungen unterstützen. „Auch das ist ehrenamtliches Engagement, das unsere Anerkennung verdient. Und wir suchen immer neue Firmen, die sich auf diese Weise einbringen wollen."
In diesem Jahr sind u.a. neu dazu gekommen der Optiker "Optic-Lung", das Friseurteam "Fricke" sowie das Kebabhaus "Gaziantep", alle aus der Bremer Neustadt. Die Billard-Snooker-Dart-Halle "Rock'n'Ball" in Bremen Arsten räumt ebenfalls Rabatte für Ehrenamtliche ein.
Im Anschluss an die Übergabe der Ehrenamtskarten lud die Senatorin alle Ehrenamtlichen mit ihren Begleitungen zu einem Konzert in die Glocke ein und bedankte sich bei dem Konzertveranstalter für die Freikarten für die Aufführung "Rhapsody in Concert - Die Petrouchka Akte".
Voraussetzung für den Erhalt der Ehrenamtskarte sind mindestens fünf Stunden ehrenamtliches Engagement pro Woche seit drei Jahren, für die maximal eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Die jeweilige Einrichtung muss das bescheinigen. Das Sozialressort prüft die Angaben auf Plausibilität und stellt die Karte aus. Zwei Mal jährlich, jeweils im Frühjahr und im Herbst, werden die Karten ausgegeben. Die Anträge gibt es bei den Trägern der Einsatzstellen oder sie können aus dem Internet heruntergeladen werden.
Die komplette Liste der Vergünstigungen sowie den Antrag finden Sie unter
Neben der Ehrenamtskarte bietet Bremen seinen Freiwilligen zahlreiche Beratungs- und Qualifizierungsangebote sowie eine Absicherung im Versicherungsfall an. Nähere Informationen sind in dem Flyer "Freiwilliges Engagement lohnt sich" (pdf, 1.5 MB) zusammengefasst.
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