Ein Menschenfeind hat am 19. Februar 2020 in Hanau einen rassistischen Terroranschlag verübt, bei dem Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet wurden.
Jedes Jahr werden bundesweit hunderte Übergriffe auf Migrantinnen und Migranten registriert. Menschen werden verfolgt und angegriffen, weil sie vermeintlich die falsche Herkunft haben. Migrantenfeindliche Ressentiments ziehen sich durch die Gesellschaft und bilden den Nährboden für rechtsextreme Ideologien, für Ablehnung, Gewalt und Hass.
Glücklicherweise hat sich in vielen Städten Deutschlands eine Kultur des Respekts und der Solidarität zwischen den Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte verfestigt, die wir in Bremen und Bremerhaven schon länger kennen.
Um diese Kultur zu bewahren, müssen Staat und Zivilgesellschaft empfindsam sein gegenüber Entwicklungen, die unser friedliches Zusammenleben gefährden. Wir dulden in unseren beiden weltoffenen Städten keinen versteckten oder offenen Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus oder andere Formen von Menschenfeindlichkeit.
Ende Januar haben wir am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, Gesicht zu zeigen und sich laut zu bekennen für die in unserem Grundgesetz verankerten Menschenrechte – wie zuletzt in vielen Demonstrationen deutschlandweit mit Hunderttausenden Teilnehmenden.
Ganz viele zivilgesellschaftliche Akteure, darunter auch von Migrantinnen und Migranten gegründete Organisationen, helfen unsere Gesellschaft menschenfreundlicher zu gestalten. Damit tragen sie dazu bei, die Erinnerung an die Opfer von Gewalt und Terror wachzuhalten. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung.