Es ist vorgesehen, in der Stadt Bremen ein Modellvorhaben durchzuführen mit dem Titel „Zusammen gegen Armut und Benachteiligung (ZugABe)“; die Durchführung eines weiteren Modellvorhabens in Bremerhaven wird noch geprüft. Die bereits im Armuts- und Reichtumsbericht benannten zentralen lokalen politischen Handlungsfelder sowie die Fachstrategien und Maßnahmebewertungen bilden für die Fachressorts das „Rüstzeug“ und damit die Voraussetzung, um in einen ressortübergreifenden Handlungsprozess auf Stadtteilebene einzutreten. Die Fachstrategien bilden den groben Rahmen der Armutsbekämpfung aus Sicht der einzelnen Fachressorts ab. Die Fachstrategien finden sie hier.
Ziel ist es, ressortübergreifende Armutsstrategien mit Sozialraumbezug auf Stadtteilebene zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Dieser Prozess soll extern strukturiert und moderiert werden.
Mit dem neuen Modellvorhaben „ZugABe (Zusammen gegen Armut und Benachteiligung)“ sollen, bezogen auf ein Stadtgebiet, die Auswirkungen der im Armuts- und Reichtumsbericht beschriebenen Armutslebenslagen exemplarisch auf spezifische Zielgruppen festgestellt und mit Maßnahmen „beantwortet“ werden. Dafür bietet sich ein [LINK22808;WiN-Gebiet] an. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Verknüpfung der hieraus abzuleitenden Maßnahmen auf Stadtteil-/Ortsteilebene. Diese Integration kann auf Fachressortebene allein aufgrund unterschiedlichster Organisationsstrukturen und Reichweiten nicht wahrgenommen werden. Vielmehr müssen von beiden Seiten – von Seiten der Planung und Entwicklung von Maßnahmen und von Seiten der Umsetzungsakteure und Nutzerinnen und Nutzer der Maßnahmen – vor Ort Verknüpfungsoptionen und Umsetzungsbedingungen entwickelt werden. Dafür eignen sich besonders die bestehenden WiN-Netzwerke vor Ort, sie können genutzt und bei Bedarf erweitert werden.
Bei der Auswahl des Gebietes wird darauf geachtet, dass dort zur Zeit keine weiteren besonderen Modellvorhaben mit Sozialräumlichem Bezug durchgeführt werden, wie das bei den Vorhaben [LINK10431;„Lernen vor Ort“] oder „Erziehungshilfen, Soziale Prävention und Quartiersentwicklung (ESPQ)“(derzeit in Aufbau) der Fall ist.
Es wird angeregt, dass alle Ressorts Ansprechpersonen benennen, die vor Ort die ressortbezogenen und ressortübergreifenden Problemstellungen einbringen und diese zur Beratung/Bewertung/Entwicklung von Lösungsansätzen in ihre Ressorts einbringen. Primär angesprochen sind die besonders beteiligten Fachressorts bzw. Ressortbereiche Arbeit, Bildung, Bau, Jugend, Soziales, Gesundheit, Inneres, Kultur und Sport. Andere Ressortbereiche wie z.B. Wirtschaft oder Finanzen sollten sich themenbezogen beteiligen. Die Ansprechpersonen haben darüber hinaus den Auftrag, ressortübergreifende Lösungsansätze sowohl auf Umsetzungsebene (Verzahnung von Maßnahmen laut Senatsbeschluss vom 23.06.2009) als auch auf strategischer Ebene (Strategien gegen Segregation) in ressortübergreifende Maßnahmen zu überführen sowie Prioritäten der Umsetzung von Maßnahmen zu setzen.
[LINK45332;Bericht: Workshop-Reihe des Modellvorhabens in Huchting gegen Armut und Benachteiligung erfolgreich abgeschlossen]