Alle Senatsressorts haben die Maßnahmen aus der Anlage des Armuts- und Reichtumsberichtes nach verschiedenen Kriterien (z.B. Kosten, zeitlicher Horizont, Nachhaltigkeit) beurteilt. Dazu wurde seitens der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales ein Bewertungsraster entwickelt, mit den Ressorts überarbeitet und anschließend eine Auswertung vorgenommen.
Nachstehend erfolgt ein zusammenfassender Überblick über die bewerteten Maßnahmen:
Im Bericht „Lebenslagen im Land Bremen“ sind 140 Maßnahmen dargestellt worden. Von den Ressorts wurden 113 Maßnahmen an die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales zur Auswertung zurückgegeben. In diesem Rücklauf sind 11 Maßnahmen enthalten, die nicht bewertet wurden. 12 Maßnahmen wurden zusätzlich zu den im ARB genannten bewertet, so dass insgesamt 114 bewertete Maßnahmen vorliegen. Diese Maßnahmen befinden sich überwiegend (70%) bereits in der Umsetzung. Bei der Beurteilung der Wirksamkeit ist festzustellen, dass die größte Gruppe der Maßnahmen dazu geeignet ist, den sozialen Zusammenhalt zu stärken (38%). Die Bewertungskategorien Armutsvorbeugung und Armutsminderung werden jedoch in ähnlichem Umfang genannt.
Betrachtet man die Armutslebenslagen und die Zielgruppen, so ist erkennbar, dass Erwerbstätigkeit und Bildung mit je einem Drittel am häufigsten im Fokus der Maßnahmen stehen.
Bei den Zielgruppen sind Kinder (27%) und junge Menschen (18%) am häufigsten genannt. Migrantinnen und Migranten, sowie Frauen und Alleinerziehende werden etwas seltener aufgeführt. Addiert man die Nennungen von Alleinerziehenden und Frauen, so werden Frauen häufiger genannt als junge Menschen.
Es gibt vier zentrale Handlungsfelder, denen die Maßnahmen zugeordnet werden können. Die Handlungsfelder „Kinder, Erziehung und Bildung“ sowie „Arbeit und Ausbildung“ bilden mit 44% sowie 32% die Schwerpunkte der Maßnahmen.
Bremerhaven hat Angaben zu 52 Maßnahmen gemacht und davon 39 inhaltlich bewertet. Viele Maßnahmen beziehen sich auf Bremen Stadt oder liegen in der Verantwortung des Landes und wurden daher nicht bewertet. Hier werden die meisten Maßnahmen ebenfalls als den sozialen Zusammenhalt stärkend bewertet. Schwerpunkte sind Kinder und Kinderbetreuung, was sich auch darin zeigt, dass das Handlungsfeld „Kinder, Erziehung und Bildung“ etwa die Hälfte der genannten Maßnahmen ausmacht.
Die bewerteten Maßnahmen gehen in das Modellprojekt als Material zur weiteren Prüfung und Umsetzung ein.